Samstag, der 16.03.24

Es ist Samstag, heute ist also keine Schule und wir verbringen die Zeit mit unseren Gastfamilien. Mein Tag hat verhältnismäßig spät angefangen. Bis ca. 9 Uhr habe ich geschlafen. Um mit viel Energie in den Tag zu starten, habe ich erst einmal gefrühstückt. Gegen 10:30 machten meine Gastfamilie und ich uns auf dem Weg zu einer Irish-Dance-Performance der kleinen Schwester meines Austauschpartners. Als wir dort angekommen sind, waren wir erst nicht sicher, ob wir uns die Performance anschauen können, weil die Brauerei, in der es stattfand, so voll war, dass wir nicht mehr hineingehen konnten. Glücklicherweise haben wir dann doch noch einen Platz gefunden und konnten uns die großartige Performance anschauen.


Danach sind wir in ein Café gegangen und haben dort etwas getrunken.
Als Nächstes auf dem Tagesstand stand nun: Ein Roadtrip nach Hamburg!
Also bin ich dann mit meinem Gastvater nach Hamburg in Minnesota gefahren. Nach etwa 30 Minuten sind wir dort angekommen und wurden sehr lieb von zwei sehr süßen Hunden begrüßt. Mein Hostdad hat dort einen Rasenmäher abgeholt, während ich daneben die zwei Hunde gestreichelt habe. Den Rasenmäher haben wir dann eingeladen, dann hieß es also: ab nach Hause. Auf dem Weg zurück haben wir dann Halt bei dem Lieblingssandwichladen meines Hostdads gemacht und dort unser Lunch gegessen.


Nach dem etwas längerem Roadtrip haben wir uns dann erstmal eine Pause gegönnt und dabei sehr viel geredet. Wir sind auf die Idee gekommen, bowlen zu gehen. Also habe ich dann ein paar Freunde gefragt, ob sie Zeit und Lust haben zu bowlen. Wir haben also eine Zeit abgemacht und dann ging es los. Um ca. 20:45 begann unsere zauberhafte Bowlingnacht. Der ein oder andere Strike wurde geworfen, wie aber auch der ein oder andere Fehlwurf. Mein Hostdad hat uns die Profitipps gegeben, da er früher Bowling-Privatstunden genommen hatte. Einige haben sie angewendet, einige aber auch nicht. Wie auch immer – es hat sehr viel Spaß gemacht. Nach 1,5 Stunden war die Zeit aber dann schon vorbei – ab nach Hause – in das gemütliche Bett hinein.

22.03.24

CULTURAL FAIR 

Am Freitag habe ich mich dagegen entschieden, mit den anderen in die Mall of America zu gehen und bin dafür mit Liv (meine Partnerin) in der Schule geblieben, um den Cultural Fair, welcher nur einmal pro Jahr stattfindet, mitzuerleben. 

Ich bin mit in ihre Klassen gekommen und auch in ihren Club, welcher “You Belong Here” heißt. Der Club kümmert sich und bespricht sich über Leute, die nicht oder nicht viel in die Schulgemeinschaft einbezogen sind und wie sie mehr einbezogen werden können. Sie machen verschiedene Videos und Poster, die der ganzen Schule präsentiert werden. In ihrem letzten Projekt ging es darum, den Schülern bewusst zu machen, dass man nicht immer sagen kann, wann es einer Person gut oder schlecht geht, und dass man mehr Verständnis haben sollte für alle Menschen. 

Typischer Klassenraum

Die Schülerzeitung der Schule bringt jeden Monat eine Zeitung heraus und verteilt sie in der Schule. Während Stillarbeit, bin ich auf diese Seite gestoßen, welche ich mit euch teilen wollte. 

In der dritten Stunde, Open Hour für Liv (so ähnlich wie EVA, man kann in der Bücherei lernen oder seine Hausaufgaben machen), haben wir Aziz geholfen, welcher für Cultural Fair sein Land Somalia präsentieren wollte. Allerdings haben ein Tag vorher die vier Mädchen, die mit ihm den Stand machen sollten, abgesagt. Somit haben Liv und ich ihm geholfen, das Poster zu machen, während er nach Minneapolis gefahren ist, um ein paar traditionelle Gerichte zu kaufen. 


Nach dem Lunch sind wir zu Vantage gefahren, waren dort aber nur 25 Minuten bevor wir zurück zur Schule gefahren sind, um uns um den Stand zu kümmern. Dort haben wir uns mit den Eltern und der kleinen Schwester Luci getroffen, um gemeinsam den Stand aufzubauen.

Ich bin während des Cultural Fairs herumgelaufen und habe mir alle Stände angeguckt. Es waren so viele! Alle haben sich sehr Mühe gegeben und sind auch in der traditionellen Kleidung gekommen. Ich war von allen sehr beeindruckt bis auf Deutschlands’ Stand. Niemand war deutsch und sie haben kein Essen verteilt. Sie haben keine Musik angemacht und wenn das mein erster Eindruck von Deutschland wäre, würde ich denken, Deutschland wäre langweilig. Das fand ich ein bisschen schade. 

Hier ein Überblick, wie viele Stände es gab:


Beim Abbauen haben einige Leute noch in ihrer traditionellen Kleidung und zu ihrer Musik getanzt. 🙂


Der Cultural Fair war ein voller Erfolg und das freut mich sehr für Liv, weil ich weiß dass sie unbedingt wollte, dass es gut wird. Dieses Jahr ist das erste Jahr, dass Brasilien präsentiert wird, es gibt nur einen Stand für jede Kultur und sie ist Senior, das heißt, dieses Jahr ist das letzte Jahr, dass sie das hätte machen können. Ich bin so stolz auf sie!

Nachdem wir vom Cultural Fair nach Hause gekommen sind, sind wir mit der Mama bei Cub einkaufen gegangen. Dort habe ich das erste Mal Eis-Eimer gesehen. 

Eis-Eimer

Nachdem wir zu Hause angekommen sind, ist Livs Freundin Madison zu uns gekommen und wir haben zusammen den neuen Film “Damsel” mit Millie Bobbie Brown geschaut. 

Kurze Zeit später hat mich Jackson, der beste Freund von Liv, auch schon abgeholt, um mich mit in sein Gym zu nehmen. Das Gym heißt “Lifetime Athletic” und ist sehr fancy. Es hat zwei Stöcke, viele Geräte, eine Schwimmhalle, zwei Rutschen, eine Sauna, eine Ice Tub, eine Hot Tub, einen Tennis Court, einen Pickle Ball Court, Kalte Sessel die deine Muskeln entlasten? und eine Lounge in der Umkleide, in der man Fernsehen gucken kann.  

Kalter Sessel

Auf dem Rückweg haben wir Jacksons Freunde eingesammelt und sind dann zusammen nach Hause gefahren. Sie sind ungefähr bis 22:30 geblieben und ich bin, um den Tag ausklingen zu lassen, mit Livs Hund Rudy im Schnee spazieren gegangen. 

Was für ein schöner Tag! 🙂

Melina

21.03.2024


Heute stand „Shadowing“ auf dem Plan. Das bedeutet, dass wir unsere Austauschpartner bei ihrem Schulalltag begleitet haben oder uns andere interessante Fächer angeschaut haben.
In der ersten Stunde war ich beim Nähen. Hier durfte ich auch selbst die Nähmaschine benutzen und mich ausprobieren. Eine kleine Einführung hatte ich bereits letzte Woche erhalten. Dieses Mal habe ich versucht, einen kleinen Beutel zu nähen, den ich aufgrund der Zeit jedoch nicht beendet habe.


Am Ende der Stunde ist mir etwas aufgefallen: Hier beendet die Schulglocke die Stunde. Das bedeutet einerseits, dass die Lehrer nicht überziehen. Andererseits bedeutet es jedoch auch, dass alle Schüler -auch wenn sie schon bereit vor der Tür stehen- auf den Gong warten, bevor sie den Raum verlassen.
Danach haben alle fünf Minuten Zeit, zu ihrem nächsten Unterricht zu gehen.

In der zweiten Stunde habe ich „aviation“ ausprobiert. Hier haben Schüler die Möglichkeit, viel über das Fliegen zu lernen, am Flugsimulator zu üben und sogar echte Flugzeuge zu fliegen.

Auch ich durfte den Flugsimulator ausprobieren. Zu Beginn war es etwas verwirrend. Zudem fühlt es sich nicht so an, als würde sich das Flugzeug in einem hohen Tempo fortbewegen. Dieser Eindruck ändert sich jedoch, wenn man näher am Boden fliegt.
Hier bin ich über Hamburg geflogen – dem Michel einen Besuch abstatten.

Eigentlich wollte ich im Anschluss in der dritten Stunde zum Chor. Es war die letzten Male wirklich beeindruckend, bei den Proben dabei zu sein.
Doch leider ist die Stunde ausgefallen.
Stattdessen war ich im Matheunterricht. In dieser Stunde sollten die Schüler jedoch für sich arbeiten. Es war deshalb still in der Klasse und die Lehrerin ist herumgegangen und hat Fragen beantwortet.
Ich habe ebenfalls ein Arbeitsblatt bekommen, um mir die Inhalte ansehen zu können. Leider hatte ich diese noch nicht im Unterricht gehabt. Da es durch die Stillarbeit auch nichts zum Zuhören oder Nachvollziehen gab, habe ich ungefähr 15 Minuten vor dem Ende der Stunde beschlossen zu fragen, ob ich den Unterricht frühzeitig verlassen darf.

Mit der Raumübersicht in der Hand habe ich mich auf den Weg zum Chor-Raum gemacht, da ich mich dort mit meiner Austauschpartnerin treffen wollte.

Das ist die Raumübersicht des Erdgeschosses. Es hat ein paar Tage gedauert, bis ich mich auch ohne diesen Plan einigermaßen zurecht gefunden habe. Doch der Bereich der StudentUnion ist ein guter Orientierungspunkt.

Nach der dritten Stunde wollte wir gemeinsam zum Lunch gehen. Da die Schlange jedoch bereits sehr lang war, haben wir beschlossen, erst in den Shop der Schule zu gehen und im Anschluss etwas zu essen.

Hier einmal ein Foto von außen vor dem Shop. Dieser befindet sich auf dem Raumplan oberhalb der StudentUnion (North).

Beim Lunch gab es Pizza. Ich hatte jedoch ein Sandwich dabei, deshalb kann ich nicht beurteilen, wir das Mittagessen der Schule war. Dem Feedback der anderen nach zu urteilen, war es jedoch okay.

Während der Mittagspause bzw. vierten Stunde -es gibt Stunde 4A, 4B und 4C und währenddessen Lunch 1, 2 und 3- haben wir gegessen, uns unterhalten und eine Pause gemacht. Obwohl die Fächer, die ich heute besucht habe, nicht wirklich anstrengend waren, war ich trotzdem schon ziemlich müde. Das lag wahrscheinlich daran, dass meine Erkältung heute ihren Höhepunkt erreicht hatte, was mir ziemlich zu schaffen gemacht hat.

Dennoch war ich in der fünften Stunde bei Keramik. Ich habe nicht mit den Rädern und dem nassen Material gearbeitet. Mir wurde von einem Mädchen -sie war eine Sophomore (also 10. Klasse)- gezeigt, wie man eine Schüssel macht. Schritt für Schritt nahm sie durch formen, föhnen und Muster einritzen immer mehr Gestalt an. Leider hatte ich durch die benötigten Trocknungsprozesse keine Zeit mehr, meine Schüssel zu glasieren, um sie mitzunehmen.
Ich durfte mir dennoch eine Farbe von der riesigen Palette aussuchen. Die Lehrerin hat gesagt, sie würde die Schüssel für mich glasieren. Dann kann meine Austauschpartnerin sie abholen und mitbringen, wenn sie im Juni nach Hamburg kommt.
Dafür habe ich noch unsere Namen in den Schüsselboden geritzt:



Nach der fünften Stunde bin ich mit Roxana, Becca und Anaëlle zum thrift shopping zu Goodwill gefahren. Wir haben die Gänge durchstöbert und einige schöne und lustige Dinge gefunden.

Danach sind wir nach Hause gefahren. Ich habe mich ausgeruht und etwas gegessen. Anschließend habe ich angefangen, meine Koffer zu packen. Denn morgen (Freitag) wollen wir am Nachmittag direkt von der MOA mit einer Mädels-Gruppe über das Wochenende in eine Cabin fahren. Dafür musste ich heute schon alles packen und um den Packstress am Sonntag vorzubeugen (und um mein Zimmer aufzuräumen) habe ich auch begonnen, den großen Koffer schon zu packen.
Abends war ich schließlich noch mit meiner Austauschpartnerin unterwegs. Sie hatte mich abgeholt (ich habe nicht bei ihr gewohnt) und wir sind in verschiedenen Läden gewesen. Danach waren wir noch kurz bei ihrem Freund, denn sie wollte mir unbedingt seine Hündin vorstellen, die wirklich die lustigsten Laute von sich gegeben hat, die ich je von einem Hund gehört habe!

Am späten Nachmittag hatte es angefangen zu schneien. Hoffentlich liegt morgen Schnee. Dann würden wir Minnetonka doch noch in weiß erleben.

Hannah 🙂